Familie: Liliaceae (Liliengewächse)
Botanischer Name: Hyacinthus
Blütenfarbe: rot, pink, orange, lachsfarben, gelb, purpur, weiß und blau
Blütezeit: März – April
Durchschnittliche Wuchshöhe: 25 cm
Pflanztiefe bis zum Fuß der Zwiebel: 20 cm
Abstand zwischen den Zwiebeln: 15 cm
Geophyt: Zwiebel
Lichtbedarf: volle Sonne bis Halbschatten
Verwendung in der Landschaftsgärtnerei und Gartengestaltung: Beete und Rabatten
Geschichte
Die Hyazinthen sind extrem populäre Gartenpflanzen. Das liegt teilweise an der breiten Palette an Blütenfarben. Ein weiterer Grund besteht darin, dass der Geruch bei Blumen- und Pflanzenfreunden sehr beliebt ist. Hinzu kommt bei diesen perfekten Zwiebelgewächsen ist die Tatsache, dass die Hyazinthen sehr leicht blühen. Ursprünglich wuchsen die Hyazinthen nur in den Mittelmeerländern, insbesondere in der Türkei. Daher ist es nicht überraschend, dass diese Pflanzenart als Vorläufer aller Zucht-Varietäten den Namen Hyacinthus orientalis erhalten hat. Bereits seit über 400 Jahren werden die Hyazinthen in Holland gezüchtet, waren aber auch schon bei den Griechen und Römern bekannt. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde mit den Hyazinthenzwiebeln sogar spekuliert. Es kam vor, dass eine einzige Zwiebel für 300 Dollar verkauft wurde, was in jenen Tagen sehr viel Geld war.
Garten
Die Vermehrung und Züchtung der Hyacinthenzwiebeln selbst ist ungewöhnlich kompliziert. Gute Ergebnisse lassen sich nur mit viel professioneller Erfahrung und auf speziellen Böden erzielen. Die niederländischen Züchter haben hier gute Erfolge erzielt. Die Pflege der Pflanzen bis zur Blüte, entweder im Haus oder im Garten ist jedoch ausgesprochen einfach.
In Blumenkästen oder Töpfen
Hyazinthen benötigen einen gut durchlässigen Boden. Wenn sie in schweren Boden gepflanzt werden müssen, sollte man etwas Brechsand in den Boden einmischen. Hyazinthen lieben sonnige Standorte. Da aber die Zwiebeln oft zur einjährigen Pflanzung verkauft werden (so dass sie also nicht den Winter überdauern müssen) können sie auch an etwas schattigeren Standorten stehen. Das hat den Vorteil, dass ihre Blüten länger überdauern als bei direkter Sonneneinstrahlung. Die Zahl der Einzelblütchen auf dem Blumenstängel hängt von der Größe der Zwiebel ab. Aus großen Zwiebeln können 60 bis 70 Einzelblütchen entstehen. Zur Gartenpflanzung eignen sich diese sehr großen Zwiebeln allerdings nicht so gut, da die Blumenstängel oben zu schwer werden und dann leicht umkippen. Die Größen 15-16 und 16-17 sind am besten für die Gartenpflanzung geeignet. Die sehr großen Zwiebeln sind jedoch für die Wintertreiberei in Innenräumen begehrt. Obwohl die Hyacinthenzwiebeln normalerweise nur einmal verwendet werden, ist es manchmal die Mühe wert, sie ein oder zwei Jahre lang im Boden zu belassen. Wenn sie dann wieder blühen, kann es sein, dass ihre Blütenstände etwas kleiner sind als in der ersten Saison. Um gute Wachstumsbedingungen zu schaffen, müssen die Pflanzen die Möglichkeit haben, sich ganz einzuziehen.
Für Blumenkästen sollten wir Pflanzen mit kurzen festen Stielen wählen. Langstielige Tulpen und hochwüchsige Narzissen biegen sich schneller und fallen auch um. Hyazinthen wachsen jedoch selten höher als 20 bis 30 cm und eignen sich perfekt für die Bepflanzung von Blumenkästen. Blumenkästen sind in allen möglichen – und unmöglichen – Größen und Formen erhältlich. Sie können aus ganz unterschiedlichen Materialien bestehen. Um jedoch die erforderliche Pflanztiefe einhalten zu können und die gute Entwicklung der Zwiebeln zu gewährleisten, sollte der Blumenkasten mindestens 30 cm tief sein. Dabei ist immer sicherzustellen, dass der Boden des Blumenkastens genügend Öffnungen aufweist, damit das Wasser ablaufen kann, und dass möglicherweise auch im unteren seitlichen Bereich entsprechende Öffnungen vorhanden sind. Vorzugsweise sollte man den Topf unten immer mit Topfscherben oder – noch besser – Tongranulat füllen. Verwenden Sie normale Topferde, möglicherweise in einer Mischung mit 1/3 Brechsand oder Pflanzerde, die nicht zu schwer ist. Füllen Sie den Blumenkasten bis etwa 15 cm unter dem Rand mit Erde und drücken Sie die Zwiebeln vorsichtig in den Boden. Man sollte sie so verteilen, dass sie einander fast berühren, um eine umwerfende Farbwirkung zu erzielen. Dann füllen Sie die restliche Erde ein, vorzugsweise bis 1 Zentimeter oder weniger unter dem Rand. Bei längerer Trockenheit brauchen sie Wasser. (Dies gilt natürlich nur für Temperaturen über dem Gefrierpunkt.) Es ist bereits auf die Tatsache hingewiesen worden, dass die Hyazinthen unter extrem niedrigen Temperaturen leiden. Dies gilt natürlich umso mehr für Hyazinthen in Blumenkästen. Hier kann die Kälte von allen Seiten eindringen. Wenn wirklich starker Frost zu erwarten ist, setzen Sie die Blumenkästen am besten vorübergehend an einen Ort, wo sie nicht dem Frost ausgesetzt sind. Natürlich sollte es dort auch nicht allzu heiß sein. Wenn sich die Blumenkästen nur schwer versetzen lassen oder wenn kein frostfreier Raum vorhanden ist, kann man die Blumenkästen in Noppenfolie einwickeln. Vorzugsweise sollte der Boden mit etwas Stroh, Schilf oder Laub bedeckt werden. Wenn die Blumenkästen länger schön aussehen sollten, können winterblühende Stiefmütterchen oder Vergissmeinnicht über die Hyazinthen gepflanzt werden. Auch japanischer Zierkohl eignet sich dafür. Wenn die Hyazinthen auslaufen, sollten sie zurückgeschnitten, aber nicht herausgezogen werden, um die Zwiebeln nicht zu beschädigen. Hyazinthen in Blumenkästen können ebenfalls sehr schön mit einfachen oder gefüllten früh blühenden Tulpen und kleinen Narzissen wie ‘Tête à Tête’ kombiniert werden.
Duft
Hyazinthen haben einen wunderbaren Duft – eine Eigenschaft, die für ihren Erfolg als Gartenpflanzen und als Hauspflanzen mit entscheidend war. Dieser Duft wird gemeinhin als reich oder schwer bezeichnet. Andere Frühjahrsblüher unter den Zwiebelgewächsen, die einen wunderbaren Duft entwickeln, sind Crocus laevigatus, Schneeglöckchen (!), Weiße Taubnesseln sowie viele Narzissen. Eine davon, ‘Paperwhite’, macht sich am besten als Hauspflanze. Außerdem haben ‘Cragford’ und ‘Geranium’ (beides Tazetta-Narzissen) und diverse Sorten der Triandrus-Gruppe (‘Angel Tears’) einen umwerfenden Duft. Kaiserkronen, Traubenhyazinthen, die Netzblatt-Schwertlilie, das spanische Hasenglöckchen und sogar einige Tulpen-Varietäten (die ungefüllte frühe gelbe ‘Bellona’) haben einen Duft, der nicht von dieser Welt zu sein scheint.