Ich hab’s
Blumenzwiebeln sind häufig unter mehreren Namen bekannt. In der Regel ist dies die lateinische Bezeichnung, aber im Volksmund wird auch häufig der ‚populäre‘ Name verwendet. Der ‚populäre‘ Name ist eine deutschsprachige Bezeichnung, die beispielsweise das Erscheinungsbild der Blume beschreibt oder die Bedeutung des lateinischen Namens wiedergibt. Denken Sie beispielsweise an die Schachblume oder Sternhyazinthe. Aber gut, irgendwann sieht man vor all den Namen die Zwiebel nicht mehr! Lassen Sie sich deshalb nicht verwirren, und lesen Sie die ‚Erste Hilfe bei schwierigen Blumenzwiebelnamen‘. Das wird für einige Aha-Erlebnisse sorgen.
- Die Allium ist mit der Zwiebel verwandt. Da die Allium jedoch nicht zum Essen serviert wird, sondern eher den Garten ziert, wird sie auch als Zierzwiebel bezeichnet.
- Was wir als Amaryllis bezeichnen, ist eigentlich eine Hippeastrum. Haben wir gerade einen schwierigen Namen auswendig gelernt …
- Der Name Camassia ist vom indianischen Wort ‚camas‘ abgeleitet, was so viel wie Frucht heißt. Bei Hochzeiten wurden Camassia-Zwiebeln als Brautschatz mitgegeben. Die Blätter wurden auch in Matratzen verarbeitet. Die Zwiebeln wurden gekocht und mit Honig vermischt als Hustensaft verwendet. Deshalb wird die Camassia mitunter auch als Indianerblume bezeichnet.
- Der Name Chionodoxa ist vom griechischen Wort ‚chion‘ für Schnee und von ‘doxa’ für Stolz abgeleitet. Daher die logische und einfacher zu merkende Bezeichnung Schneestolz oder Sternhyazinthe.
- Die Eranthis blüht, wenn der Winter noch im Land ist, und sogar mitten im Schnee! Deshalb wird sie auch als Winterling bezeichnet.
- Der Name Eremurus stammt ebenfalls aus dem Griechischen. ‚Eremos‘ bedeutet ‚allein‘ und ‚oura‘ so viel wie ‚Kerze‘. Das beschreibt sprichwörtlich die Schönheit dieser Dame: eine Kerze, die voller Stolz aufrecht getragen wird. Die bezaubernde Ausstrahlung der Eremurus hat auch zur Benennnung nach der ebenfalls bildschönen (Nadel der) Kleopatra geführt.
- Fritillaria meleagris Die Fritten-dings?! Diese herrliche Zwiebelblume verdankt ihre deutsche Bezeichnung Schachblume oder Kiebitzei ihrer gesprenkelten Blüte, die an das Ei eines Kiebitz erinnert.
- Die Fritillaria imperialis hat herrliche, glockenförmige Blüten, die wie eine Krone oben am Stängel thronen. Kaiserkrone ist deshalb auch ihr sehr passender zweiter Name.
- Die Galanthus ist die erste, die im Frühling, mitunter sogar schon im Januar, in voller Blüte steht. Deshalb ist diese Zwiebelblume allseits unter einem zutreffenden Namen bekannt: Schneeglöckchen.
- Hyacinthoides Da diese Zwiebelblume einfach verwildert und optimal unter Bäumen wächst, findet man sie häufig im Wald. Daher der Name Hasenglöckchen.
- Die Leucojum aestivum wird als Sommer-Knotenblume bezeichnet. Das ist eigentlich recht mysteriös, da sie, im Gegensatz dazu, was der Name vermuten lässt, schon im Frühling (Mai) blüht.
- Die Leucojum vernum wird Frühlings-Knotenblume genannt. Diese Zwiebelblume blüht nämlich bereits ab März, zu Beginn des Frühjahrs!
- Die Muscari sieht aus wie eine umgekehrte Traubenrebe. Deshalb wird diese (zumeist blaue) Zwiebelblume als Traubenhyazinthe bezeichnet.
- Die Blüten der Ornithogalum nutans stehen zu Beginn der Blüte aufrecht. In einem späteren Stadium wachsen sie nach unten geneigt, wodurch der zutreffende Name Nickender Milchstern entstanden ist.
- Die Oxalis deppei hat die typischen kleeförmigen Blätter, und mit etwas Glück findet man sogar ein vierblättriges Kleeblatt. Das bringt Glück! Trotz des schönen lateinischen Namens ist die Bezeichnung Glücksklee deshalb ein durchaus passender ‚populärer‘ Name.
- Die Blüten der Puschkinie entwickelt einen traubigen Blütenstand am Ende des Bütenstängels, wie bei der Hyazinthe. Der Stängel ist röhrenförmig. Deshalb trägt sie im Niederländischen auch den Namen Buishyacint (wörtlich übersetzt: Röhrenhyazinthe). Der deutsche Name lautet Libanon-Puschkinie.
- Die Scilla siberica verdankt ihren leicht abzuleitenden Namen Sternhyazinthe ihren sternförmigen Blüten.